Der Welpe zieht ein / Tag der Abholung
An diesen Tag erinnere ich mich noch ganz genau. Endlich… wochenlang war man aufgeregt und fieberte diesen Tag entgegen. Es gibt wohl keine schönere Art der Vorfreude. Die Fahrt zur Züchterin war ein einziger Vulkan an Glückshormonen. Und dann ist man angekommen. Die Begrüßung der Züchterin scheint überflüssig bis lästig – man möchte nur zu seinem Hundebaby
Kleine Tipps für diesen Tag:
Am bestens morgens die Reise starten (Du hast die Nacht wahrscheinlich sowieso nicht geschlafen) Der Vorteil ist auch, dass der Welpe sein neues Zuhause bei Tageslicht sieht.
Es wäre gut, wenn Du eine Vertrauensperson zur Welpenabholung mit nimmst. Die entweder fährt oder den Welpen betreut.
Zuhause angekommen und der Welpe das einzige pelzige Wesen ist, kannst Du nichts anderes tun, als ihn zu beobachten, wie er sein neues Zuhause erkundet. Natürlich kommt in den ersten Tagen keinen Besuch.
Zeige ihm seinen Essplatz und Wasserschüssel und gebe ihm was zu fressen. Sollte er gleich was zu sich nehmen, ist das ein gutes Zeichen. Dann hat er die Fahrt gut überstanden. Sollte er noch nicht fressen, ist das nicht schlimm. Lasse das Futter erstmal stehen und ihn selbst das Tempo bestimmen.
Du solltest ihn immer wieder an seinen Löseplatz bringen. Wenn Du dem ganzen einen Namen gibst, kann sich Dein Hund irgendwann auf Kommando lösen Ist super z.B. auf Raststätten. Kleine Bitte: Wenn er in der ersten Zeit andere Pläne für die Entleerung seiner Blase hat als Du, kommentiere das nicht und trage ihn bitte auch nicht währenddessen weg – das ist eine würdelose Unterbrechung einer wichtigen Tätigkeit und sehr geeignet dafür, diese Unternehmungen künftig vor Dir geheim zu halten. Wische es einfach weg und notiere in Gedanken seinen Gesichtsausdruck und seine Körperhaltung kurz zuvor – so lernst Du schnell, die Dringlichkeit gut einzuschätzen – und das ist mehr wert als Bodenhygiene.
Die Körbchen stehen für den Welpen bereit. Gucken wo er sich am wohlsten fühlt.
Ratschläge, wie Du den Welpen davon abhalten kannst, Dein Sofa zu erklimmen, wirst Du von mir nicht lesen. Ich sehe mich nicht im Stande, Dir Tipps zu geben, die zwei der schönsten Beschäftigungen mit Deinem Hund verhindern würde:
Das Kuscheln und das gemeinsame Lese- oder Fersehschlafen auf der Couch.
Habt Ihr bereits einen Hund im Haushalt, setze Dich als menschliches Schutzschild zwischen die Hunde und lasse eine Hand am Welpen und die andere Hand am anderen Hund. Es ist nun enger geworden – aber kuscheliger
Hindere den Welpen daran, die anderen Hunde zu belästigen – auf einem Ruheplatz überfallen zu werden, macht den neuen „Eindringling“ garantiert nicht sympathischer.
Auch abseits der Couch solltest Du darauf achten, dass die Toleranz Deiner erwachsenen Hunde nicht über die Gebühr beansprucht wird und das kleine „Übel“ bei Bedarf „entfernen“. Meistens reicht einfach Splitten, Loben und die Gabe von Keksen.
Grundsätzlich kann man zulassen, was sich gut anfühlt, Aber nicht alle Hunde sind geborene Welpenonkels oder- tanten. Auch Hunde müssen den Umgang mit „Babys“ erst lernen und dabei müssen wir ihnen helfen.
Eure Susanne
Hundepsychologin / Hundetrainerin aus Achim
Mobil 0170-3522282