Depression beim Hund

Ich durfte heute Bremen 4 ein Interview zum Thema Depression beim Hund geben.

Die Zeit war sehr begrenzt, ich hatte noch so viel zu sagen. 😉 Daher hier nochmal das Wichtigste im Überblick.

Immer mehr Studien deuten daraufhin, dass Hunde im Laufe der Domestikation auch an vergleichbaren psychischen Störungen leiden wie wir.

Posttraumatische Stresssyndrom, Angstzustände bis hin zu Zwangsstörungen (Schwanz jagen, Fliegen schnappen), Süchten und Depression kommen durchaus vor.

Die an Depression beteiligten Hirnstrukturen gibt es bei Menschen und Hunden. Auch beteiligte Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin spielen bei beiden eine Rolle.

Es gibt Symptome, die auf eine Depression hindeuten KÖNNEN!

❌ Interessenverlust

❌ Freudlosigkeit

❌ Antriebsminderung mit erhöhter Ermüdbarkeit

❌ mehr bellen / jaulen

❌ psychosomatische Erkrankungen wie Magen-und Darm, Juckreiz, etc.

Welche Faktoren spielen eine Rolle?

❌ Erbliche Veranlagung

❌ Stress

❌ erhebliche körperliche + seelische Belastung

❌ Verlusterfahrungen

❌ Alterungsprozess

❌ Krankheiten

Entstehung durch:

❌ genetische Veranlagung

❌ aversive Trainingsmethoden

❌ emotionale, psychische Gewalt

❌ erlernte Hilflosigkeit

❌ langanhaltende Stressoren wie z.B. Trennungsstress

❌ Traumata , Gewalt an Bezugspersonen, Katastrophen wie Feuer, Flut oder Krieg

❌ Mangel an geistiger oder körperlicher Stimulation

❌ zu frühe traumatische Trennung von der Mutterhündin

Hauptauslöser aller psychischen Erkrankungen beim Hund ist jedoch der Mensch.

Durch schlechte Zuchthygiene, gewaltbasierte Trainingsmethoden oder Zwangsmittel, nicht artegerechte Haltung.

Zudem übertragen wir unsere eigenen Befindlichkeiten auf unsere Hunde – emotionale Ansteckung!

Was kann helfen?

✅ Routinen schaffen oder beibehalten

✅ Vermeide nach Möglichkeit Stressoren

✅ spiele mit deinem Hund / Stressabbau

✅ Verbringe Zeit in der Natur / Waldbaden

✅ Denke an deine eigenen emotionalen Zustand

✅ trainieren mit positiver Verstärkung

✅ Stärken stärken

✅ Lass deinen Hund Entscheidungen treffen und Erfolg haben

✅ körperliche Aktivitäten – passend zu deinem Hund

✅ Unterstützung durch Medikamente einer Verhaltenstierärztin

💖 Der Hund braucht einen sicheren Bindungspartner an seiner Seite, der für ihn

da ist, wenn er Trost oder Zuwendung braucht.

Gebt ihm Sicherheit die Welt erkunden zu können und zu dürfen.

Nur so kann der Hund Strategien entwickeln und Selbstvertrauen erlangen.💖

Danke an Bremen4 für die Möglichkeit darüber, wenn auch nur kurz, zu sprechen!

Eure Susanne