Depression beim Hund
Ich durfte heute Bremen 4 ein Interview zum Thema Depression beim Hund geben.
Die Zeit war sehr begrenzt, ich hatte noch so viel zu sagen. Daher hier nochmal das Wichtigste im Überblick.
Immer mehr Studien deuten daraufhin, dass Hunde im Laufe der Domestikation auch an vergleichbaren psychischen Störungen leiden wie wir.
Posttraumatische Stresssyndrom, Angstzustände bis hin zu Zwangsstörungen (Schwanz jagen, Fliegen schnappen), Süchten und Depression kommen durchaus vor.
Die an Depression beteiligten Hirnstrukturen gibt es bei Menschen und Hunden. Auch beteiligte Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin spielen bei beiden eine Rolle.
Es gibt Symptome, die auf eine Depression hindeuten KÖNNEN!
Interessenverlust
Freudlosigkeit
Antriebsminderung mit erhöhter Ermüdbarkeit
mehr bellen / jaulen
psychosomatische Erkrankungen wie Magen-und Darm, Juckreiz, etc.
Welche Faktoren spielen eine Rolle?
Erbliche Veranlagung
Stress
erhebliche körperliche + seelische Belastung
Verlusterfahrungen
Alterungsprozess
Krankheiten
Entstehung durch:
genetische Veranlagung
aversive Trainingsmethoden
emotionale, psychische Gewalt
erlernte Hilflosigkeit
langanhaltende Stressoren wie z.B. Trennungsstress
Traumata , Gewalt an Bezugspersonen, Katastrophen wie Feuer, Flut oder Krieg
Mangel an geistiger oder körperlicher Stimulation
zu frühe traumatische Trennung von der Mutterhündin
Hauptauslöser aller psychischen Erkrankungen beim Hund ist jedoch der Mensch.
Durch schlechte Zuchthygiene, gewaltbasierte Trainingsmethoden oder Zwangsmittel, nicht artegerechte Haltung.
Zudem übertragen wir unsere eigenen Befindlichkeiten auf unsere Hunde – emotionale Ansteckung!
Was kann helfen?
Routinen schaffen oder beibehalten
Vermeide nach Möglichkeit Stressoren
spiele mit deinem Hund / Stressabbau
Verbringe Zeit in der Natur / Waldbaden
Denke an deine eigenen emotionalen Zustand
trainieren mit positiver Verstärkung
Stärken stärken
Lass deinen Hund Entscheidungen treffen und Erfolg haben
körperliche Aktivitäten – passend zu deinem Hund
Unterstützung durch Medikamente einer Verhaltenstierärztin
Der Hund braucht einen sicheren Bindungspartner an seiner Seite, der für ihn
da ist, wenn er Trost oder Zuwendung braucht.
Gebt ihm Sicherheit die Welt erkunden zu können und zu dürfen.
Nur so kann der Hund Strategien entwickeln und Selbstvertrauen erlangen.
Danke an Bremen4 für die Möglichkeit darüber, wenn auch nur kurz, zu sprechen!
Eure Susanne
